Kirchl. Info über Bestattung

Anja Bremer-Walkling, Ralf Ochs und Martin Schulz (von links)
Foto: Silvia Waßmer
Evangelische, Katholische und Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde haben gemeinsamen Prospekt gestaltet.

Lörrach (was). Was macht eine kirchliche Bestattung in Lörrach aus? Über diese Frage klärt ein neuer Prospekt auf, den die evangelische Kirchengemeinde Lörrach, die katholische Seelsorgeeinheit Lörrach-Inzlingen und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde der Baptisten gemeinsam erarbeitet haben.

Der Prospekt wird ab sofort in allen evangelischen, katholischen und baptistischen Gemeinden in Lörrach, im Rathaus, in allen Standesämtern, auf den Friedhöfen, bei den Bestattern, im Hospiz und im Elisabethen- sowie Kreiskrankenhaus ausliegen und kann von interessierten Bürgern kostenlos mitgenommen werden. Auch online wird er demnächst einsehbar sein. Die Grundidee zu dem Prospekt sei bei einem Treffen der Kirchen in Lörrach entstanden, sagten Diakon Ralf Ochs, Pfarrer Martin Schulz und Klinikseelsorgerin Anja Bremer-Walkling gestern. „Wir haben gemerkt, dass es gut tun würde, noch einmal hervorzuheben, welchen Service wir als Kirche anbieten“, erklärte Martin Schulz und betonte, dass es wichtig gewesen sei, dies auch ökumenisch zu tun. Der Tod eines nahestehenden Menschen sei meist eine „krisenhafte Situation“ für die Angehörigen, sagte Ralf Ochs. Er bezeichnete den Prospekt auch deshalb als eine gute Sache, da „viele nicht mehr so genau wissen, wie eine kirchliche Bestattung geht“. Zudem solle die Informationsbroschüre dazu anregen, sich vor dem eigenen Tod Gedanken über die Bestattung zu machen, erklärte Anja Bremer-Walkling und ergänzte: „Wir wollen frühzeitig aufklären, was Bestattung bedeutet.“

Der Flyer solle auch ein Versuch sein, die Kirchenmitglieder darauf hinzuweisen, welche Ansprüche sie haben, fügte Martin Schulz an. Er erklärte, dass die Zahl der kirchlichen Bestattungen leicht rückläufig sei und die Kirchenmitglieder teilweise andere Wege der Bestattung wählten. In Fällen, in denen der Betroffene aus der Kirche ausgetreten sei, er oder seine Angehörigen aber dennoch eine kirchliche Bestattung wünschten, werde von Situation zu Situation entschieden, hieß es. Zudem bedauerte Martin Schulz die heutige „Entfremdung zum Sterben“ – bedingt durch das Sterben im Krankenhaus. Die Seelsorger wiesen darauf hin, dass mit der Trauerfeier die Betreuung nicht zu Ende sei und machten auf die Trauerarbeit ihrer Gemeinden aufmerksam.

Die Oberbadische, 01.04.2015